AKKi DADA - EIN GEDICHTBAND / Hans Peter Rams, AKKi, Düsseldorf.

Arnold Schalks unterstützt von Karen Fischer.

Ziel des Projekts ist die Gestaltung von ca 15 Wortfeldern, die in den Verbindungsweg vom Hauptweg zu AKKi-Haus eingelegt werden. Parkbesucher treffen auf das erste Wort und finden, immer mit Sichtkontakt zum nächsten, die Fortsetzung. Man kann sich den Text / das Gedicht also erwandern. Entsprechend der gefundenen Inhalte, Wortklänge und -rythmen springen die einzelnen Felder entlang des Wegbandes mal nach links, mal nach rechts, liegen in kurzen Abständen oder größeren Distanzen zueinander. Wer diesem erlebnisreichen Weg laufend, springend, kreuzend folgt, sieht sich unversehends dem AKKi-Haus gegenüber.

Die Wortfelder werden aus ca 30 x 35 cm großen, 6 - 8 cm dicken Betonplatten in den Schotterweg oder den angrenzenden Rasen gelegt. Maximal drei ergeben ein Feld, das mit Grauwacke (Pflaster-steinen), wie sie auch schon als Band zur Orientierung von Blinden im Parkweg liegen, umrahmt wird. Wir gießen die Platten in Wein-kisten, in die Buchstaben aus Styropor oder wasserfestem Sperrholz seitenverkehrt eingeklebt (Ponal) oder eingeheftet sind. Die Schrift (Typengroße 10 - 25 cm) ergibt sich dann als konkaves Relief.

Arnold Schalks, 1994, ORTWORT AKKi DaDa, Konzept und Dada-Gedichte, Band mit ausgewählten Neugedichten, concept en Dada-gedichten, bundel met geselecteerde nieuwe gedichten, concept and Dada-poems, a collection of selected new poetry, Wortwanderweg, Offenes Atelier, Open Studio, Aktion und Kultur mit Kindern, (AKKi) E.V., Hans Peter Rams, Karen Fischer, Jürgen Fietze, Siegburgerstraße 25, Düsseldorf

Damit ist zwar eine materielle Form und Technik vorgegeben, die inhaltlich sprachliche ist aber noch offen und für Arnold das eigentliche Thema des Projekts. So wird er die Realisation der bildhauerischen Arbeit auf die letzten zwei Tage begrenzen und sich ausgiebig mit den Kindern der Arbeit mit Sprache widmen. Für die ersten Tage bedeutet das die Eröffnung eines Textlabors, in dem spielerisch erkundet wird, wie Texte und Gedichte "anders als gewohnt" (z.B. als Reime, Erzählungen, Sprüche) enstehen können. Arnold will dazu einige "absonderliche" Methoden einführen. So werden die Kinder mit Block und Bleistift bewaffnet in den Stadtteil ziehen und Buchstaben von Autonummernschildern sammeln. Tonbandinterviews geben nach selbst bestimmten Regeln z.B. nur jedes dritte Wort her, vielleicht beginnt alles mit "A" oder muß immer in einer anderen Sprache sein (Arnold startet auf Holländisch); vielleicht findet man's im Wörterbuch oder auf eingenähten Schildchen in Kleidungsstücken; vielleicht hat alles mit Natur zu tun oder mit "Gelb.."? Gedichte, Laute, Textsalat und Wortklänge, Dada-Gedichte und konkrete Poesie, alles das kann zum Fundus für eigene Montagen und Spielereien mit Text werden, die man sich gegenseitig vorträgt, aufschreibt, auf dem Computer setzt, als kleinen Gedichtband oder als Wandzeitung realisiert und / oder im Park rezitiert. Möglich sind auch Verbindungen von Text und Körperbewegung z.B. als Lauf oder Hüpfgedicht (was immmer das sein mag?)

Wenn ausreichend Stoff vorhanden ist, kann einer der Texte für die Umsetzung in die Betonplatten ausgewählt und überarbeitet werden. Hier fließt der technische Hintergrund als Bedingungsrahmen mit ein; Maximal 15 Felder; spannender Beginn; Verteilung der Felder über den Weg; Auswahl der Schrifttypen; Länge der Textteile...

Modelle auf Kartonplatten werden anfgefertigt und auf dem Weg in Originalgröße ausprobiert / arrangiert. Textliche Logik und ästhetische Logik (welche Platten liegen wo? in welchen Rythmen? wie werden die Buchstaben gestaltet?) werden abgeglichen. Ein Prozeß, der viel mit Experiment, mit Anmutung und subjektiven Eindrücken zu tun hat, der sich schwer objektivieren läßt. Immer wieder Ausprobieren bringt's. Hilfsmittel kann auch eine vergrößerte Skizze des Weges sein. Tip: je weniger Felder im Weg selbst verlegt werden, umso geringer der Arbeitsaufwand.

Technik: Text in Buchstabentypus übertragen (Vorlagen abzeichnen oder Umrißtype aus dem Computer hochkopieren); mit Pauspapier auf Sperrholz / Styropor übertragen. Seitenverkehrt legen; Buchstaben ausschneiden (Stichsäge feines Sägeblatt / Styroporheizdraht); Kanten abschrägen, damit sie besser aus der abgehärteten Form gezogen werden können; Buchstaben in Formen kleben; Beton (1 Teil Zement, 3 Teile Rheinsand) im Betonmischer mit Wasser (zuerst reingießen) fett anmischen; Pigment hinzufügen (vorher Farbtest anstellen); beim Gießen mit kleinem Behälter aus dem Speisfaß wird ein Karnickeldraht-Geflecht mit eingebracht; vorher mit Blechschere ausschneiden; die Formen werden auf einem gemieteten Rütteltisch im VW Bus kurz durchgerüttelt und verdichtet. Anschließend müssen die Platten unter Folie ca 10 Tage durchtrocknen. Der Einbau der Platten erfolgt am 18. Juni als "Mammutaktion" mit Eltern und Hilfestellung durch einen Pflasterer.

Arnold Schalks, 1994, ORTWORT AKKi DaDa, Konzept und Dada-Gedichte, Band mit ausgewählten Neugedichten, concept en Dada-gedichten, bundel met geselecteerde nieuwe gedichten, concept and Dada-poems, a collection of selected new poetry, Wortwanderweg, Offenes Atelier, Open Studio, Aktion und Kultur mit Kindern, (AKKi) E.V., Hans Peter Rams, Karen Fischer, Jürgen Fietze, Siegburgerstraße 25, Düsseldorf