POSTVAK
[...] Absolutely delighted to see that you stepping carefully and deliberately across the city of Cologne. There is an expression in English that says 'just follow your nose', meaning 'let your curiosity lead the way', (perhaps 'curiosity' could be replaced by 'fate' or 'want' or 'situation'). My nose is a sensor that finds foes so thick that Excalibur has trouble hacking its way through the thickness of the air; but at the other end of that experience lies the welcoming smells of seduction in all its forms.
I hope you manage to spill so Ode de Gologne on your feet, as is often the case in passing water, to sweeten the next 4711 steps. I find the visual elegance of the Ode de Cologne bottle and the soap bar to be in delightful contrast to the imagined stink. [...]
[...] I accessed your page and read all about your intriguing project. As an aside, when I was in High School (and shaving) my favorite aftershave cologne was 4711 which, as you can imagine, was very special and sophisticated in provincial Winnipeg in the 1960's.
[...] Ik heb met genoegen kennis genomen van je voornemens met het Keulse water. Herinneringen dringen zich op. Aan met kant afgewerkte meisjeszakdoeken, altijd paraat naast de zilveren rozenkrans en het in parelmoer gebonden meisjesmissaaltje. Of aan grootmoeders immer parate flacon, die een zo probaat medicijn tegen kiespijn waarborgde. Graag stel ik je voor, heerlijk geurend dankzij een aan een draadijzeren beugel boven je kruin opgehangen druppelaar, de 14 staties voltooiend om zo voorgoed de Keulse geurschuld in persona te delgen. Het zal niet meevallen om opgemerkt te worden in die grote stad. [...]
[...] Danke für die paradoxe Einladung. Warum stinkt Köln nicht? Hast Du einen dermaßen wirksame Geruchsschutzklammer entwickelt? Stank der Dom besonders heftig? [...]
[...] Kugelschreibergrafitto im WC eines Kölner Museums:
Peregrinator temporum
"NOS VOYONS DIS AUTRES CHAUSES VOS,
NOS RYONS ET PLEURONS DIS AUTRES TEMPS COMME VOS,
ET NOS AMONS DIS AUTRES ODORES COMME VOS." (alt frz.)
Ein Pilger der Zeiten
Wir sehen andere Dinge als ihr,
Wir lachen und weinen zu anderen Zeiten als ihr,
Und wir lieben andere Gerüche als ihr. [...]
[...] Unser Techniker hat mir erklärt, dass aussen am Tor ein Stromanschluss vorhanden ist und somit Wasserkessel etc. angeschlossen werden können. Also stünde einem heissen Trunk zum Abschluss Ihres Weges nichts mehr entgegen. [...]
Unser Problem: Wir wissen mittel- und langfristig nicht, wieviel wir zusammengerechnet in den nächsten 10-15 Jahren laufen werden, wie der durchschnittliche Witterungseinfluß sowohl auf unsere Füsse wie eben auch auf die Schuhsohlen sein wird (würde hier vielleicht der Nivea-Kalender weiterhelfen?), wie geartet unser Schuhwerk in sagen wir 2 bis 3 Jahren sein wird (Du weißt, das wir in dieser Hinsicht 100%ig modeabhängig sind - das Spektrum zwischen Plateau-Sohle und Pfennigabsatz ist doch enorm!) und last but not least: Die Entwicklung unseres jeweiligen Körpergewichts, das ja nicht unwesentlich zur Belastung der Fußsohle bzw. Schuheinlage beiträgt.
Das sind natürlich alles Faktoren, die bei einer Rentabilitäts-Analyse Deines Angebots unbedingt berücksichtigt werden müssen, leider aber unsere Rechenfähigkeit überbeanspruchen würde - (Dein Angebot wäre so nicht mehr kundenfreundlich!)
Ich schlage deshalb vor, daß Du einen Schuheinlagen-Abnutzungs-Kalkulator anbietest. Entweder als handliches kleines Taschengerät für die Reise oder als komfortable Mikrosoft-kompatible PC-Anwendung mit integriertem Niveakalender und eventuell zusätzlichem fun-feature. Die Übernahme der errechneten Daten nach MsWord und MsExel sollte selbstverständlich möglich sein. [...]
[...] I didn't know Cologne smelt that bad. [...]
4711 Schritte für duftende Aktionskunst
"Colonia non olet." Für Nichtlateiner: 'Köln stinkt nicht." Dieser Satz ist der Titel eines Projektes, dass der Rotterdamer Künstler Arnold Schalks am Silvestermorgen inszenierte. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Projekt überkam ihn beim Studium alter Chroniken. Darin wird über Köln als besonders dreckige Stadt berichtet. In Anlehnung an das berühmte Kölner Duftwasser startete er genau um 11.47 Uhr einen Spaziergang vom Gothaer Kunstforum in der Südstadt zum Eigelsteintor. Mit einem Schrittzähler war er die Strecke mehrmals probegelaufen, damit er für sein "ambulantes Kunstwerk" genau 4711 Schritte benötigt. Auf seinen Weg kaufte er in Drogerien auf Severins- und Hohe Straße mehrere Flaschen "Echt Kölnhisch Wasser". Am Eigelstein vermischte er das Eau de Cologne mit Kölner Leitungswasser, um den duftenden Mix in den Ecken der Torburg auszuschütten, wo nachts Männer ihre Notdurft verrichten. Mit dem symbolischen Akt sollte dem Projekttitel Ausdruck verliehen werden. Ungefähr 50 Kunstfreunde - einige reisten extra aus den Niederlanden an - begleiteten Schalks. Auf dem Rückweg wiederholte der Aktionskünstler das Procedere. Diesmal erlebte das Severinstor eine Auffrischung
Lieber Vorläufer,
Sehr beeindruckend, Deine neue cologne-webseite. Der Begriff Avantgarde muß in diesem Zusammenhang völlig neu betrachtet werden. Die Motivation der Jüngsten durch Junior-Ausweise finde ich ebenfalls von großem erzieherischen Wert. Mit großer Vorfreude bestelle ich alle verfügbaren Artikel. [...] Hochachtungsvoll, Dein Nachtraber.
Köln duftet!
Pünktlich um 11 Uhr 47 ging es los. Arnold Schalks, Künstler aus der Kölner Partnerstadt Rotterdam und Gast des Gothaer Kunstforums, hatte am ebenso kalten wie sonnigen Silvestertag des Jahres 2001 zum "Urlauf" geladen. Achtzig interessierte Personen waren am Start dabei - selbst in einer kunstbesessenen Stadt wie Köln eine beachtliche Zahl! Ansteck-Schildchen mit dem Logo der Aktion, einer auch für Nasen geeigneten Wäscheklammer, waren versehen mit der Aufschrift "Mitläufer" - ein Status, der immer wieder gefällt! Diese Schildchen, auch in einer Version für Kinder, lagen ebenso bereit wie Tütchen mit Instantgetränken, ein Ablaufplan mit Wegekarte und sogar Leih-Einlegesohlen. Nicht zuletzt durch diese logistischen Leistungen konnte trotz der universalen Trägheit der Massen der Zeitplan eingehalten werden. 4711 Schritte legte der "Vorläufer" Arnold Schalks am Kopf des Mitläufer-Trosses zurück, bis er - auf der alten Römerroute längs durch Köln - am Eigelsteintor eintraf. Dort packte er kleine Flaschen "echt kölnischen Wassers" aus, die er in den Drogerien und Parfümerien am Weg erworben hatte. Während die Mitgelaufenen ihre Getränke aufgebrüht bekamen, schüttete Schalks den Inhalt dieser Fläschchen, gemischt mit echt kölnischem Leitungswasser, in die "Pissecken" unter dem Eigelsteintor - eine Aktion, deren positiver Effekt unmittelbar wirkte. Aber der Künstler gönnte sich auch nach diesem Erfolg keine Pause: den selben Weg ging es in gleicher Schrittzahl zurück, und die selbe Handlung wurde unter dem Severinstor vollzogen. Zum Abschluss war in das Gastatelier im Alteburger Wall eingeladen worden. Zu meisterlich dargebotenen Klängen eines A-Capella-Chores - alle Lieder hatten einen Bezug zu den Rhein- und Niederlanden - durften die Mitläuferinnen und Mitläufer per Video und Monitor zusehen, wie sich der verschwitzte Künstler in seiner Gastdusche reinigte - mit "echt Kölnisch Wasser-Seife" selbstverständlich. Wenn es auch auf dem doppelten Fußmarsch einige Verluste an Personen gegeben hatte, blieben doch noch genügend Genießer und Genießerinnen übrig, die die amüsante und kreislaufanregende Kunstaktion bis zu ihrem wohlgeplanten Schluss miterlebten.